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Heu Test mit Überraschungen
“Aaaaalso das Ganze fing damit an, dass ich das Glück hatte ausgewählt zu werden für eine Probelieferung ” Gesundes Heu”. Normalerweise beziehe ich mein Heu direkt vom Bauern als kleine, gepresste 15 KG Ballen und war ehrlich gesagt immer schockiert wenn ich im Fachhandel diese ” Alpenwiesenkräuterduftsuperheu” Päckchen in der Hand hielt . Zu 90% Schrott mit Staub und zur Erhöhung der Spannung gelegentlich mit HZL versetzt damit der Besitzer auf Trab bleibt. Also war ich eher skeptisch. Der grosse Karton kam und ich packte aus und war erstmal platt. Lockeres, aromatisches Heu dessen Duft durchs ganze Haus zog. Dazu die Verpackung in Jutebeutel die einfach genial sind weil das Heu nicht in Plastik totgedrückt vor sich hin gammelt. Zu diesem Zeitpunkt stand ich vor drei meiner Meerschweinchengehege. Normalerweise, wenn ich mit frischem Heu komme, ist das nicht von grossen Interesse. Sie werden damit eingestreut, wohnen sozusagen im Essen und das ist eine absolute Futterselbstverständlichkeit, die ihnen nichtmal ein müdes Muig entlockt. Das hier war anders. Diesel, Lea ( die ist scheu und kommt nie an den Gehegerand und Luke pressten sich neugierig an den Volièrendraht und muigten und quiekten wie nicht ganz gescheit . Also verteilte ich mal eine ordentliche Portion und die stürzten sich drauf wie die neunköpfigen Raupen. Sozusagen im Gurkemodus ( das ist die Betriebsart in der auch totkranke oder alte Schweine lebendig werden wenn serviert wird) . Ich trabte also artig zum nächsten Gehege in dem Tucker, Arabella und Yolanthe wohnen. Das gleiche Spiel. Eindeutiger Gurkemodus und sofortiges bedingungsloses Mampfen um die Wette wobei zu bemerken wäre, dass Yolanthe gar kein Heu mag. Hat sie wohl vergessen. Bei Twister und Sylvia war es nicht anders . Sylvia die zu diesem Zeitpunkt schon sehr krank war und kaum noch Essen wollte, ging sofort dran und frass mit unglaublichem Appetit. Die Dame ist mittlerweile über die Regenbogen Brücke gegangen, was mit 8-9 Jahren und Niereninsuffizienz absehbar war, aber da hat sie gefressen als gäbe es kein Morgen. Ich trabte dann zu Nepomuk und Gretchen. Gretchen ist eine absolute Heuliebhaberin und ich war gezwungen Nepomuk seine Portion eine Etage höher zu servieren weil die kleine Zicke ihn vertrieb. Dann kam ich zu Apollon einem Kaninchenherren im besten Alter und seiner Queenie . Er ist Heuverweigerer und sie ein Müllschlucker. Mein Heuverweigerer knurrte mich an ( größenwahnsinnig,) der ist nur eine Handvoll Karnickel und vergrub das Ganze unter sich und besetzte es um dann in einem Affenzahn loszumümmeln. Ich hab sie dann sicherheitshalber auch an einer anderen Stelle des Geheges versorgt. Bei ihr war aber eh klar dass sie sofort kaut, vermutlich auch Schuhsohlen, Eisenträger und die Näpfe im Ganzen. Dann waren da noch Ruben und Arwen ihres Zeichens wieder Meerschweinchen die noch sehr jung sind und ganz klar Grünes allem anderen vorziehen, aber denkste, das gleiche Bild. Die haben ernstlich Gras, Klee und Löwenzahn liegengelassen. Dann wäre da noch Winnie meine 11 jährige Fundkatze…. sie wurde auf dem Heuboden geboren und mit 6 Tagen von mir gefunden und gross gezogen. Ja und die ist jetzt umgezogen und hat einen der Jutesäcke mit Restheu zum neuen Schlafplatz erkoren und dafür ihren heißgeliebten Pappkarton verschmäht. ( Ja sie hat Körbchen und Höhlen, und nein, sie schläft lieber in Kartons die drei Nummern zu klein sind und jetzt auf dem Jutesack) Kurzum: ich wollte eigentlich genau aufschreiben wer aus welcher Gruppe sich wie verhält, wer zögerlich drangeht, wer es gerne frisst, ich wollte eine Art ” Statistik” machen. Hat nicht funktioniert, ich hab kein Heu mehr, das ist weg, restlos bis auf den letzten Krümel innerhalb von ein paar Minuten (Deshalb gibt es leider auch keine Beweisfotos!). Also, sollte einer eine Empfehlung brauchen: hier ist sie:
Besser geht es nicht!
Petra Sommerlad, Oberelz
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